Ende März nahmen vier von unseren Jugendausschussmitgliedern an einer Gedenkstättenfahrt der Sportjugend NRW teil. Die Erlebnisse erfahrt ihr im folgenden Bericht 🙂

Mittwochnachmittag wurden wir mit dem Reisebus in Dortmund abgeholt und schon auf der fünfstündigen Fahrt sammelten wir ein wenig Wissen über die Stadt Weimar in Form von vorher selbst erstellten Quizspielen. Dieses Wissen wurde am nächsten Tag nach einigen Kennenlernspielen unter uns Teilnehmer*innen vertieft, indem wir in Kleingruppen die Geschichte Weimars recherchierten. Nach diesem eher theoretischen Teil, besichtigten wir die Stadt bei einer Führung mit Sonnenschein. Wir durften sogar die Anna-Amalia-Bibliothek von innen sehen, wobei uns vor allem der helle Rokokosaal beeindruckte. Anschließend gingen wir Teilnehmer*innen vom TV Gut-Heil Aplerbeck in unserer Freizeit in das alte Wohnhaus von Goethe, das mittlerweile zu einem Museum umfunktioniert wurde, und tranken einen Kaffee vor Schillers altem Wohnsitz. Nach diesem sehr kulturreichen Tag wurden wir abends in das Hauptthema der Fahrt eingeführt und auf den nächsten Tag vorbereitet: Der Holocaust.

Am Freitagmorgen ging es also in das KZ Buchenwald, wo wir mit einem kurzen Einstiegsfilm über das Konzentrationslager im eingebauten Casino starteten. Im Laufe des Tages bekamen wir den Aufbau des Lagers erklärt und schauten uns die stückweise stehengebliebenen Gebäude an: Wir liefen durch das Lagertor mit seinem Bunker, schauten uns die Räume des Krematoriums an, gingen durch die nachgebaute Kopfschussanlage und stiegen auf einen der damals 23 Überwachungstürme. Zudem hatten wir etwas Zeit, uns die Ausstellung des Museums im alten Kammergebäude anzuschauen. Am nächsten Tag liefen wir auch zu dem Mahnmal, das in der DDR erbaut wurde und stiegen auf den dazugehörigen Turm, dessen Aussicht die vielen Treppen wert war. Zudem schauten wir uns die Ruinen der Häuser der damaligen SS-Offiziere an und setzten uns mit dem Strafvollzug der „Schuldigen“ nach Kriegsende auseinander.

Es fühlte sich sehr merkwürdig an, über all diese Wege zu laufen und auf dem Gelände sogar zu speisen, wo früher so schreckliche Dinge passiert sind. Alles, was wir in diesen Tagen dazugelernt hatten, ging ziemlich unter die Haut, doch wurde jeden Tag in der Gruppe reflektiert. Wir konnten unsere Gedanken frei aussprechen und mit allen teilen. So konnten wir diese schwierigen Themen vor allem Dank unserer pädagogischen Fachkraft vor Ort und unserer Seminarleitung besser verarbeiten. Trotzdem fanden sich die Eindrücke des Tages oft noch in privaten Gesprächen am Abend wieder, die ansonsten meist mit Gesellschaftsspielen verbracht wurden.

Am Sonntag ging es nach dem Frühstück mit viel neuem Wissen wieder zurück nach Dortmund. Auch wenn die Inhalte der Fahrt keine schönen waren, war es die Erfahrung wert und wir sind dankbar, die Möglichkeit für diese Erfahrungen überhaupt gehabt zu haben.